21Oktober
2016

12. Tag: Jede Menge große Katzen

Heute noch mal ein Highlight: Um 9 Uhr geht es los zum N/a'an Ku Se Wildpark, hier machen wir eine 3 stündige Jeep-Safari. Wir sind sooooo gespannt, was wir zu sehen bekommen und werden nicht enttäuscht. In den verschiedenen Gehegen lockt unser Guide Paviane, Geparden, Leoparden, einen Wüstenluchs, Hyänenhunde und einen Löwen und zwei Löwinnen direkt in unsere Sichtweite. Belohnt werden die Tiere mit großen Fleischbrocken. Der Löwe macht uns mit seinem Gebrüll klar - das ist MEIN Revier!! 

 

Leider kann ein Großteil unserer Reise-Gruppe diesen Ausflug nicht so richtig genießen. Irgendwas muss mit dem Abendessen gestern gewesen sein, den meisten ist so richtig schlecht. Auf das Mittagessen in der N/a'an Ku Se - Lodge verzichten viele und begnügen sich mit Cola. Noch halten sich Kathrin und Anne tapfer, Sabine und Birgit hat's erwischt. An der Lodge sehen wir Wildschweine im "Vorgarten" und Paviane. Einer ist so vorwitzig, das er durch die offene Terrassentür rein flitzt und sich etwas vom Büfett stibitzt. 



Auf unseren Rücktransport zur Onjala-Lodge müssen wir leider fast 1,5 Stunden warten. Angekommen haben wir das große Glück, noch ein Nobel-Zimmer zum Frisch machen und umziehen zu bekommen. Diese frei stehende "Hütte" mit Rundumblick wäre definitv unsere Wahl für den nächsten Besuch in der Onjala Lodge. Wir packen noch schnell warme Klamotten ins Handgepäck, checken aus und um 17h geht es los zum Flughafen. Hier haben wir noch massig Zeit, unser Flieger geht erst um 21:35 Uhr. Unsere letzten Nambi-Dollar werden wir doch nicht mehr los, aber so haben wir gleich "Einstiegsgeld" für unseren nächsten Namibia-Besuch. Denn eins ist sicher - Afrika hat uns nicht zum letzten Mal gesehen! :-)

 

20Oktober
2016

11. Tag: Chillen auf der Onjala Lodge

Um 7 Uhr morgens geht es los zu einem Spaziergang auf dem Lodge-Gelände. Unser Guide Pieter erinnert uns an Bahé aus Hummeldumm und wir können uns ein Grinsen nicht verkneifen ;-) Wir sehen neben Kudu, Oryx, Perlhuhn und Warzenschwein auch den ersten Klippschliefer. Dieses Nagetier hat als nächsten Verwandten tatsächlich den Elefanten. Auf einer Bergkuppe erwartet uns als Überraschung ein wunderbares Frühstück  inkl. Spiegeleinern und Speck. Von oben können wir mit dem Fernglas 2 Giraffen beobachten. 



Wieder an der Lodge angekommen haben wir noch nicht genug und lassen uns von unserem Guide mit an das Außentor des Lodge-Geländes nehmen. Hier heißt es Abschied nehmen von Stefan, schnell werden noch Erinnerungsfotos gemacht. Wir spazieren zurück - ein Strauß von nahem kann ziemlich bedrohlich sein - und steigen noch auf den Mount Orumbungu, damit Kathrin einen Geocache finden kann. 



Anschließend ist entspannen am Panorama-Pool angesagt. Das Wasser ist eiskalt, wir kühlen uns nur etwas die Füße, anstatt schwimmen zu gehen. Lesend, dösend und schlafend verbringen wir den Nachmittag.

Um 17h starten wir zur Jeep-Safari. Wir sehen Warzenschweine, Kudu, Oryx, Perlhühner, Strauß, Giraffen (6 auf einen Streich) und Bergzebras, sogar mit ganz jungem Kleinen. Die Überraschung schlechthin: ein Dromedar, was sich vor knapp 1 Woche auf das Lodge-Gelände verirrt hat. Zum Sundowner geht es auf eine Bergkuppe, unten sehen wir die Giraffengruppe. Wir stellen mal wieder fest, wie froh wir über unsere Reise-Truppe sind, im anderen Jeep waren einige Kandidaten, die braucht man echt nicht geschenkt.

 



Zum Abendessen gibt es heute als Premiere Gnusteak. Wir sitzen noch lange draußen, unser Guide Stefan ist überraschenderweise noch mal aufgetaucht und es gibt viel zu lachen. Um Mitternacht begrüßen wir den inzwischen nicht mehr ganz vollen Mond mit einem Ständchen - "Der Mond ist aufgegangen".

 

 

19Oktober
2016

10. Tag: "Come to Mama"

Heute heißt es Abschied nehmen vom Paradies/dem Gästehaus Seiderap. Es liegt eine sehr lange Strecke zurück in Richtung Windhoek vor uns. 

Zunächst schauen wir uns in der Nähe von Grootfontein noch den Hoba-Meteoriten an. 55 Tonnen schwer und 80.000 Jahre alt ist dieser Eisen-Gigant einer der größten Einzelmeteoriten der Welt. Erstaunlich ist, dass er mit seinen 3m Länge und 1m Dicke weder beim Eintritt in die Atmosphäre in lauter Einzelteile zerbrochen ist, noch bei der Landung einen Krater geschaffen hat. Was ist Deutschland verboten wäre, ist hier kein Problem - wir kraxeln alle auf den Meteoriten, um ein Gruppenbild zu schießen.



Unsere stundenlange Fahrt unterbrechen wir nur, um uns kurz die Beine zu vertreten oder kühle Getränke zu kaufen. Gegenüber einer Tankstelle ist ein Markt, in dem lauter Souvenirs - geschnitzte Tierfiguren, Masken, Schalen, Schmuck - verkauft werden. Wir bekommen von unserem Guide etwas "Freigang" und schlendern zum Eingang des Marktes. Schon kommen die ersten Farbigen auf uns zu und wollen uns zu ihren Ständen lotsen - "come to Mama Shop", "come to Kinda", "my name is Thomas Muller, come to visit", "you can touch everything, touch is for free", "if you take two I make a very special price"... :-) so umworben schauen wir hier und da und erstehen nach fleissigem Handeln schöne Holzfiguren und Schalen.

Um 18 Uhr sind wir endlich in der Onjala Lodge angekommen. Nur schnell Gepäck in die Zimmer schmeißen, dann hoch zum Panorama-Pool für den Sundowner. Der Amarula on the rocks schmeckt wie immer sehr gut :-) Zum Abendessen (4 Gänge) gibt's Kudu. Wir lassen den Tag am Lagerfeuer ausklingen. Auf einmal kommen 2 Warzenschweine aus dem Gebüsch und fangen an zu grasen. Wir sind ziemlich erstaunt und wissen erst mal gar nicht, was wir machen sollen, blockieren die beiden großen Eber mit ihren beachtlichen  Hauern doch unseren Rückweg zu den Zimmern. Wir bleiben doch noch etwas länger am Feier sitzen. Schließlich "erlöst" uns ein Lodge-Angesellter, der des Weges kommt - die beiden Eber ergreifend grunzend die Flucht.

   

18Oktober
2016

9. Tag: Unter Buschmännern

Nach einer heißen Nacht geht es heute für uns zu den Buschleuten der Ju/Hoansi-San. Nach 2 Stunden Fahrt mit dem Bus steigen wir um auf den offenen Jeep. Wir stehen wie die Hühner auf der Ladefläche, während unser Guide über die Sandpiste donnert ("hossa!"). Bei den San angekommen fühlen wir uns sofort wie in einer anderen Welt, wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Nur bekleidet mit Lendenschurz aus Leder, die Frauen barbusig und mit Perlenketten, unterhalten sich die San in ihrer mit Klicklauten durchsetzten Sprache. Wir bekommen einen Dolmetscher, der für uns übersetzt. 



Zuerst wird uns gezeigt, wie die San Feuer machen. "Mutter" und "Vater"-Stock werden aufeinander gerieben, als "Kinder" entsteht Glut, die in trockenem Gras aufgefangen und durch pusten weiter entfacht wird. Dann geht es in den Busch. Unter der brennenden Sonne bekommen wir die verschiedensten Bäume und Sträucher erklärt - z.B. Wurzelsud gegen Bauchweh, Astlöcher mit Trinkwasser und wie die San ihr Pfeilgift gewinnen. Uns wird gezeigt, wie man Perlhuhnfallen aufstellt und von welchem Busch die San Äste für ihre Bögen abschlagen.

Auf die Frage, wer seinen eigenen Bogen herstellen möchte, gehen drei Finger nach oben. Wir nehmen also drei Äste mit und Anne und Sabine dürfen später mit tatkräftiger Unterstützung der San-Männer die Äste entrinden und anspitzen. Bogensehne drauf und schon auf zu den ersten Schießversuchen mit Pfeil und Bogen. Gott sei Dank werden die Pfeile, die wir ins Unterholz jagen, von den San wieder gefunden ;-)

    

Nebenan sitzt eine Gruppe von San-Frauen im Kreis, jede mit einem anderen Arbeitsschritt für die Hersellung von Ketten und Armbändern beschäftigt (Perlen abrunden, Löcher rein schlagen, auffädeln usw.). Die Perlen werden aus Straußeneischale und Kernen hergestellt. Dann bekommen wir noch eine Vorführung traditioneller Tänze und Gesänge, bevor wir uns im "Shop" (Holzgestellen mit Schmuck, Pfeil und Bogen, kleinen Äxten und Messern) umschauen können.

 

Auf der Rückfahrt sind wir froh um den Fahrtwind und einen kurzen Zwischenstop, bei dem wir uns mit kühlen Getränken versorgen. Wieder am Bus angekommen gibt es Mittags-Picknick im Schatten, bevor wir uns auf den Rückweg machen.

Angekommen springen wir als erstes in den Pool und genießen endlich mal ein wenig freie Zeit, um die ganzen Eindrücke der Reise sacken zu lassen. Zum Abendessen gibt es zum ersten Mal Eland (die größte Antilope), Grillgemüse, Blumenkohl mit brauner Butter und Semmelbröseln (sehr deutsch), Reis, rote Beete und Salat. Als Nachtisch Vanilleeis mit Amarula.

Die südafrikanische Bekannte unserer Gastgeberin, die sich gestern schon beim Abendessen zu uns gesellt hat, hat heute ein paar Liedtexte ihres deutschen Kirchenchores mitgebracht. Schon bald wird geschmettert was das Zeug hält und bis zu "Männer mit Bärten" aus der Mundorgel ist alles dabei :-)

17Oktober
2016

8. Tag: Elephant-Day in Etosha

Heute heißt es noch mal den ganzen Tag ab in den Etosha Nationalpark. Der Tag startet schon grandios mit einer Elefantenmama mit Kleinem. Das sollen nicht die einzigen Olifanten bleiben - aber alles der Reihe nach. 

Wir sehen heute wieder viele Springböcke, Oryx, Gnus, Impalas, Kudus, Steinböcke, Strauße und Zebras - davon eine großen Herde an einem Wasserloch - wir sehen nur noch Streifen :-)  Giraffen gibt es auch einige, teilweise direkt neben uns an der Straße, teilweise als Silhouette in der Ferne, der lange Hals ist nicht zu übersehen.

Im Schatten entdecken wir 3 Löwenmännchen und 2 Weibchen. An einem Wasserloch sehen wir später noch einige Löwen, die darauf warten, dass sich Zebras nähern und somit die Jagd beginnen kann. Ein Männchen - knapp 2,5 bis 3 Jahre alt mit erstem Mähnenansatz - liegt direkt an der Straße.

Neu heute auf unserer Tierliste: Tüpfelhyäne, Aasgeier, Riesentrappe, Sekretär, Eland (große Antilope), Rotschulterglanzstar, Graulärmvogel, Schabrackenschakal und Kampfadler. Unglaublich, wie nahe wir den Tieren teilweise sind. 

Aber jetzt zu den Elefanten: Nachdem wir heute morgen schon von zweien begrüßt wurden, geht es später mit einem jungen Elefantenbullen weiter. An anderer Stelle läuft eine Elefantenherde mit 9 Tieren, darunter einigen Kleinen, direkt vor uns über die Straße. Man hätte fast die Hand ausstrecken können, um die Tiere zu berühren. Wahnsinn! Wir sind alle ziemlich ergriffen, es fließen ein paar Tränen. An einem Wasserloch sehen wir später noch 2 mächtige Bullen, an die 6 Tonnen schwer. Am Namutoni-Fort einen Elefanten, an dem Wasserloch mit den Löwen einen im Hintergrund. Das Highlight jedoch gegen Ende unserer Tour: ein Wasserloch voller Elefanten! Wir zählen 35 Stück - weibliche Tiere inklusive vieler kleiner tapsiger Jungen. Unser Guide Stefan schätzt, dass es sich mindestens um 6 Familien handelt. 2 x kommen noch kleine Familien dazu. Wir können uns einfach nicht satt sehen! So viele Elefanten auf einem Haufen, die Kleinen tollen herum, zwischendurch wird getrötet, im Wasser geplantsch und sich mit einem Strahl aus dem Rüssel abgekühlt. Die Giraffen stehen außen herum und trauen sich nicht ans Wasser. Wir können uns gar nicht losreißen, nur unter Protest fahren wir weiter. Alles in allem haben wir heute bestimmt 50 Elefanten gesehen - einfach nur unglaublich! 

Wir verlassen Etosha gegen späten Nachmittag durch das Von Linquist Tor.   Diese 2 Tage voller Tiere werden wir sicher nicht so schnell vergessen :)

Auf dem Weg zu unserem Gästehaus Seiderap (= Paradies rückwärts) sehen wir Warzenschweine am Wegesrand. Angekommen springen wir schnell in den  kalten Pool - die Erfrischung tut gut! Der grüne Garten mit außergewöhnlichen Pflanzen (Mangobaum) ist ein willkommener Kontrast zur weiten trockenen Landschaft der Etosha.

Zum Abendessen schmeißt Gastgeber Stefan den Grill an, es gibt Oryxbratwurst, Rinderspieße und Schweinechops mit kleinen gefüllten Kürbissen, Kartoffelwedges, Bohnen und zwei frischen Salaten. Als Nachtisch Rosella-Tiramisu (mit Hagebuttenmus).

 

   

 

16Oktober
2016

7. Tag: Auf in den Etosha-Nationalpark

Früh um 6 Uhr geht es los von der "Glückspforte", Frühstück gibt's erst unterwegs. Nach einiger Fahrt stehen wir vor dem Andersson's Gate und es geht rein nach Etosha. Was sind wir alle aufgeregt, was uns dort an Tieren erwartet! Auf unserer Tour mit unserem eigenem Bus und später am Nachmittag noch knapp 4 Stunden mit dem offenen Jeep unserer Lodge werden wir nicht enttäuscht: Massen an Springböcken, Zebraherden (auch mit Kleinem), Strauße, Gnus, Giraffen, am Wasserloch Löwen mit Jungen (das eine Männchen kaut auf Überresten eines Nashornjungens rum), 1 Schabrackenhyäne, 1 Schwarzbrustschlangenadler, 1 Habicht, kleine Steinböcke, Erdhörnchen und endlich endlich Elefanten! Jeweils einer an 2 verschiedenen Wasserlöchern und 2 x 2 weiter weg in der Ferne. Das gefährlichste Tier fast zum Schluss: ein Hase :-) Mit so vielen tierischen Eindrücken kehren wir in das Etosha Safari Camp zurück und gehen ganz verklärt zum Abendessen. Wir bedienen uns am Büffett und lassen den Tag ausklingen, während im Hintergrund die Etosha Safari Boys Gitarre spielen und singen.

 

15Oktober
2016

6. Tag: Licht und Schattenseiten Namibias

Die Nacht auf der Farm ist voll von neuen Geräuschen, die wir nicht so recht zuordnen können. Vor dem Frühstück - 8 Uhr heißt für uns inzwischen fast ausschlafen - beobachten wir 2 Warzenschweine mit ihren Kleinen. Auf unserer Fahrt sehen wir zum ersten Mal Kudus und Impalas, dazu Paviane, Oryx, Trappen, Rinder und Pferde. Wir machen Stop an einem großen Termitenhügel, die hier überall zu sehen sind. Die steinharten Bauten ragen unterirdisch nochmal genauso weit in den Boden wie sie über der Erde hoch sind, schon ziemlich beeindruckend. Auf unserem Weg raus aus dem Farmgelände müssen wir immer wieder halten, um Viehgatter zu öffnen - Anne wird dabei fast zurück gelassen ;-)

1. richtiger Stop ist dann das Waisenhaus Ngatuvere Vatere ("Ort für ein sicheres Zuhause für Kinder") in Kalkfeld. Schon gestern haben wir Lebensmittel und Strom gekauft. Hier kümmern sich wenige Erwachsene um fast 60 Kinder, das jüngste 1 Monat alt, das älteste Mädchen 20 Jahre. Sie ist seit 13 Jahren hier und bleibt hier auch weiterhin, da sie körperlich und geistig behindert ist. Ein aufgewecktes Mädchen führt uns stolz herum und zeigt uns die Jungen- und Mädchenunterkünfte sowie die Küche und den Garten. In einem der Jungenräume wird den Kleinsten Grundlegendes wie zählen und rechnen beigebracht. Draußen wird über offenem Feuer gekocht, um Gas zu sparen. Die Kühltruhe ist nicht angeschlossen, da es gerade kein Fleisch gibt. Alles was wir sehen, macht sehr betroffen und bedrückt uns, auch wenn wir wissen, dass wir mit unseren Spenden Gutes tun können. Wer an europäische Maßstäbe denkt, kann diese hier komplett über Bord schmeißen. Der Gegensatz zur deutschen Überflussgesellschaft mit den ewigen Meckereien über Nichtigkeiten könnte nicht größer sein. Wir entscheiden uns alle spontan, noch Geld zusammen zu legen, um die leere Kühltruhe zu füllen. Das eingesammelte Geld reicht, um alle für 1,5 Monate mit Fleisch zu versorgen. 

Ca. 3 Stunden später sind wir auf der Gästefarm "Gelukspoort" von Crissi und Frank in den Fransfontein-Bergen. Die Anlage ist total toll, unheimlich großzügige, reetgedeckte Häuschen dienen als "Zimmer". Nach einem Willkommensdrink gehen wir erstmal eine Runde plantschen (Wasserballett inklusive) und erholen uns am Pool. Später erwartet uns noch eine Jeepsafari über das Farmgelände. Es gibt einige Wasserstellen und wir sehen Steinbock, Kudu, Oryx und Perlhühner. Den obligatorischen Sundowner - Gin Tonic - gibt's auf einer Bergkuppe mit fantastischem Blick und Sonnenuntergang. Im Vollmond geht es zurück und unser Fahrer Wilfried legt  zwischendurch so einen heißen Reifen hin, dass wir uns wie in der "Wilden Maus" fühlen. Das Abendessen ist sehr lecker - als Vorspeise Ananas-Spargel-Schinkensalat, Hauptspeise: Oryxfilet, kleine Kürbisse, Kartoffelgratin, Butternut-Kürbis-Feta-Auflauf und Salat und als Nachtisch Schokomousse mit Amarula. Vollgefuttert geht es anschließend noch ans Lagerfeuer mit Blick auf die beleuchtete Wasserstelle, an der wir die ganze Zeit Oryx-Antilopen beobachten können. 

 

14Oktober
2016

5. Tag: Ab ins Erongo-Gebirge

Heute dürfen wir ausnahmsweise mal ausschlafen und treffen uns erst um halb neun zum Frühstück. Ein Stunde später brechen wir auf. In Swakopmund haben wir noch kurz Zeit zum bummeln und staunen über viele deutsche Straßennamen und andere Gebäude wie das alte Amtsgericht, die Adler-Apotheke und das Hotel zum Kaiser. Außerdem besichtigen wir die Landsbrücke "Jetty", früherer Zugang der Deutschen vom Meer  aus für den Nachschub nach Deutsch-Südwest-Afrika, sowie das 4 Sterne Swakopmund Hotel, dessen Hauptgebäude früher der Bahnhof war. 

Am frühen Mittag machen wir uns auf den Weg Richtung Erongo-Gebirge. Vor uns liegen 4 Stunden Fahrt durch trockene Einöde. Die Fahrt bleibt bis auf ein paar Warzenschweine kurz vor der Farm tierlos. 

Die Etendero-Farm von Horst und Regine (den Verwaltern ) ist ein kleines Idyll. Gestärkt mit kalten Getränken und Kuchen machen wir uns am frühen Abend auf den Weg den Lallas-Berg hinauf. Oben erwartet uns ein toller 360 Grad-Rundumblick über das Farmland und die sehr besonderen Bergkuppen. Leider bleibt die Spitzkoppe im Dunst verborgen. Wir genießen den schnellen Sonnenuntergang mit eiskaltem Gin Tonic. Über unseren Köpfen turtelt ein Schwarzkopfschlangenadlerpaar. Der fast volle Mond erhellt unseren Rückweg und "beschützt" von den zwei Deutschen Drahthaar-Hunden der Farmer kommen wir heile unten an. Am Lagerfeuer spülen wir den Staub mit Windhoek Lager hinunter und singen den Mond an. Gerhard verpassst uns danach den charmanten Namen "Chamäleon-Harmonists". Danach geht es zum Abendessen. Es gibt gute deutsche Hausmannskost: Kudu-Hackbraten, Kartoffeln, Gemüse und Salat. Vor dem Dessert singen zwei der einheimischen Angestellten zwei Lieder in ihrer Sprache und wir hören zum ersten Mal Klicklaute. Nach dem Essen geht es wieder zurück ans Lagerfeuer für einen letzten Drink des Tages. 

13Oktober
2016

4. Tag: Über den Wolken

Nach einer Nacht unter freiem Hinmel heißt es heute wieder früh aufstehen - um halb sechs klingelt der Wecker. Der offene Jeep bringt uns zurück zum "Basislager", hier wartet ein leckeres Frühstück auf uns.

Heute teilt sich die Gruppe: Während 4 mit unserem Guide im Bus aufbrechen zur stundenlangen Fahrt Richtung Swakopmund, sind die restlichen acht wagemutig und begeben sich in die Luft. 2 kleine Propellermaschinen sind für uns um 11 Uhr reserviert, die Zeischenzeit vertreiben wir uns in der Lodge. 

Irgendwann ist es soweit, der Jeep bringt uns raus zur staubigen Landebahn. Unterwegs sehen wir "zur Abwechslung" noch ein paar Oryxe und einen Springbock. An der Landebahn angekommen warten wir noch eine kurze Weile bevor am Himmel unsere Cessnas auftauchen. Mit dem ersten Sinkflug knapp über dem Boden werden die Strauße von der Piste vertrieben. Am Ende der Piste starten die Maschinen noch mal durch, fliegen eine Schleife und landen dann wirklich auf der jetzt freien Piste.

Nach einem kurzen Check der Maschinen ist es soweit: wir krabbeln nacheinander in unseren Flieger. Der Pilot erklärt uns unsere Flugroute, verteilt Wasser und Ohrenstöpsel und wir werfen vorsichtshalber eine Tablette gehen Reiseübelkeit ein - über der Wüste könnte es turbulent werden. Jetzt geht es wirklich los und es gibt kein Zurück mehr - der Pilot checkt die Instrumente, wir schnallen uns an und dann rollt der Flieger los. Eine 5 x 5 Meter gepflasterte Fläche reicht dem Piloten zum Schwung holen und schon sind wir in der Luft. 

Der Blick von oben ist gigantisch. Wir fliegen über unsere Lodge, dann geht es rein in die Wüste. Überall Sanddünen wohin das Auge auch schaut. Nach kurzer Zeit sind wir über Sossusvlei und Deadvlei, wo wir gestern noch zu Fuß durch den tiefen Sand gestapft sind. Das 1. Highlight sind 3 einsame Oryxe, die wir von oben erspähen können. Da es im Flugzeug so laut ist, zeigt uns der Pilot mit kleinen Hinweisschildern, was es als nächstes zu entdecken gibt. Wir sehen eine Fläche voller Feenkreise und verlassene Minenlager. Kurz bevor die Küste in Sicht kommt, sinken wir auf 200 Fuss und fliegen tief über die Wüste. Es kommt uns so vor, als bräuchten wir nur die Hand auszustrecken und könnten mit den Fingern in den Sand tauchen. Wir steigen wieder auf 1.000 Fuss und bestaunen die alten Schiffswracks der "Eduard Bohlen" und "Shawnee" und fliegen an unzähligen Robbenkolonien vorbei. Inzwischen hat uns der 2. Flieger eingeholt und taucht neben uns auf. Wir fliegen an der Küstenlinie entlang und staunen über die endlosen Sanddünen, die vom Horizont bis ans Meer reichen. An einer Wasserstelle sehen wir hunderte von Flamingos, wir bleiben weit oben, um die Vögel nicht aufzuscheuchen. Salzfelder und Bohrtürme draußen im Meer sind erste Anzeichen von Zivilisation. Über Sandwich Bay und Walvis Bay geht's rein nach Swakopmund. Nach knapp 1,5 Stunden setzt der Pilot zur Landung an und bringt uns wohlbehalten wieder zurück zur Erde. Mit einem Dauergrinsen im Gesicht lassen wir uns zum Abschluss mit unserem Piloten fotografieren, bevor wir rein in die Stadt gebracht werden. Im Fish Deli treffen wir uns mit dem Rest der Truppe zu einem gemeinsamen Mittagessen, bevor wir im Orange House einchecken. 

Swakopmund ist nach der heißen einsamen Dünenlandschaft der Namib Wüste ein krasser Gegensatz. Vom Meer dringt Möwengeschrei, Brandung und ein kühler Wind zu uns. Wir nutzen unsere freie Zeit für einen kurzen Spaziergang und Nickerchen am Strand. Abends geht es in Kücki's Bar. Wir kommen uns vor wie in einem deutschen Brauhaus: Sanella und Löwensenf Blechschildern an den Wänden, Spätzle und "Rotköhl" auf der Karte und Scooter Poster an der Wand gegenüber. Das Essen ist spitze, Kathrin und Birgit schwärmen vom Springbok Sirloin mit Butternut Kürbis, Anne und Sabine testen den local fish und dazu gibt es natürlich ein Windhoek Lager. Satt und geschafft vom Tag bringt uns ein vertrauensvoller "Taxifahrer" in unsere Unterkunft zurück.

 

12Oktober
2016

3. Tag: Sand, Sand und nochmals Sand..

Unser Tag beginnt mit einem FRUEHstueck (6.30 Uhr!!), bevor wir uns mit unserem Bus auf den Weg zum Sossusvlei im Namib Naukluft Park machen. Am Sammelparkplatz steigen wir in einen Allrad-Jeep um, der uns zu "Big Daddy", einer der groessten Sandduenen der Namib Wueste bringt. Von hier aus machen wir uns auf den Weg ueber den scharfen Grat der Duene, keine unanstrengende Arbeit um kurz nach 10. Wohin  man schaut: Sand, Sand und nochmals Sand.

Der Weg fuehrt hinein in die wilde Duenenlandschaft mit Blick ins Deadvlei (Vlei = Senke), muehsam arbeiten wir uns Schritt fuer Schritt hoeher hinauf bis zum vermeintlichen Gipfel der Sanddune. Doch nach jeder neuen Biegung muessen wir feststellen - noch haben wir den Gipfel nicht erreicht. Also stapfen wir weiter. Irgendwann sehen wir ein, dass wir den Gipfel heute nicht mehr erreichen werden und machen uns an den Abstieg. Bei jedem Schritt sacken wir ein und gleiten ein Stueck voran - ein bisschen wie Ski fahren im Tiefschnee. Unten angekommen befreien wir uns von gefuehlten 7 Tonnen Sand in den Schuhen (den wir abends auch noch in den Ohren finden) und wandern     durch das Deadvlei zurueck. Die Landschaft ist unwirklich - weisser Untergrund und jahrhunderte alte tote Baeume umringt von meterhohen roten Sandduenen. Nach gefuehlten Stunden warten in der heissen Sonne auf die naeste Mitfahrgelegenheit bringt uns der Allrad-Jeep zurueck zum Sammelparkplatz.

Nachster Stop: Sesriem-Canyon. Runter geht's in das alte trockene Bachbett. Ueberragende Canyon-Waende bringen uns auf unserem Spaziergang etwas Schatten, aber ausser Kiesel ist hier nichts zu finden. Wasser gibt es hier nur im kleinen Tuempel ganz am Ende des Canyons (in dem angeblich auch Welse leben sollen), oder 1x im Jahr nach einem ordentlichen Regenguss.

Unser Uebernachtungsziel fuer heute - das Namib Dune Camp. Mit dem Jeep geht es von unserer Lodge aus tief in den Namib Naukluft Park hinein. Am Ziel angekommen erwarten uns 9 kleine Haeuschen auf Stelzen, alle mit eigener Terrasse und Blick in die ewigen Weiten des Parks. Nach der ganzen Stapferei durch den Sand haben wir uns unser Feieabendgetraenk verdient und so geniessen wir ein eiskaltes Bier auf der Terrasse des Haupthauses. Gratis dazu gibt es den Sonnenuntergang ueber den Duenen - einfach nur gigantisch!!!

Nach einem leckeren Abendessen mit Oryx-Frikadellen lassen wir den Abend draussen auf der Terrasse ausklingen. Das letzte Highlight fuer heute: Schlafen unterm Sternenhimmel. Wir rollen unsere Betten raus auf die Terrasse, mummeln uns in die Bettdecken und bestaunen den Mond und den afrikanischen Sternehimmel. Kann ein Tag noch schoener enden? *seufz*